Mieminger Kette 2004

 

Am 11.9.2004 starten Carsten und ich zu einer Zweitagestour. Wir wollen die Miemiger Kette umrunden. Zu Hause hatten wir die Strecke nach einem Tourenvorschlag einer MTB-Zeitschrift bereits ausgearbeitet. Allerdings wollten wir noch einige Änderungen einbauen. Da für Sonntag schlechtes Wetter vorhergesagt war, spielten wir schon vor der Abfahrt mit dem Gedanken, die Runde an einem Tag zu machen.

 

Trotzdem packen wir unsere Rücksacke für eine Zweitagestour mit Übernachtung. Wir fahren nach Ehrwald und stellen das Auto an der Talstation der Ehrwalder Alm Bahn ab. Punkt 9:30 Uhr sitzen wir auf dem Bike. Wir folgen der Ausschilderung 'Ehrwalder Alm'. Leider erwischen wir den Fussweg, und ignorieren das kurz darauf folgende Bike-Verbotsschlild. Es geht gleich sakrisch steil zur Sache. Wir überholen einige schiebende Biker und haben dabei selbst grösste Mühe, auf dem Bike zu bleiben. Einfacher ist es sicherlich, den Fahrweg zu nehmen. Leider war dieser unten nicht ausgeschildert. Egal, bald sind wir oben und zeihen uns was winddichtes über unsere bereits nassgeschwizten Klamotten. Den beschriebenen Abstecher zum Seebensee lassen wir aus, und rollen gleich das Gaistal hinunter. Aufgrund der unzähligen Radler und Wanderer die uns entgegenkommen, können wir sowohl unsere Reaktion testen als auch unsere Bremsen auf Betriebstemperatur bringen. Carsten ist heute mit seinem neuen Cube-Endurobike unterwegs und umfährt die meisten 'Hindernisse' einfach abseits des Weges. Ab Moos nehmen wir den Trail 24. Dieser führt durch eine Art Moorgebiet und verläuft deshalb teilweise auf Holzdielen. Sozusagen 'Northshore für Anfänger'. Nach Buchen nehmen wir den Trail abwärts nach Sagl bei Telfs. Von Carsten sehe ich hier nicht viel, ausser den von ihm aufgewirbelten Staub. Der Trail ist super zu fahren, loses Geröll, ausgewaschene Rinnen, Felspassagen, alles dabei was Spass macht. Mit meinem Cross-Country-Fully bin ich etwas vorsichtiger unterwegs. Carstens Reifen sind dem hohen Tempo aber nicht ganz gewachsen, und verlieren plötzlich etwas Luft. Bevor wir ganz unten sind pumpt Carsten ein- bis zweimal nach. Unten in der Stadt macht's dann plötzlich 'pffffffft' und der Reifen ist platt. Gut, denn wir sind gerade an 'nem Einkaufzentrum mit Sitzgelegenheiten und Bistro. Carsten wechselt und flickt den Reifen. Ich bin etwas ungeduldig, da es schon zwölf Uhr ist und wir bisher kaum Höhen- und Kilometer gemacht haben. Carsten kauft sich noch 'nen Kaffee und ein Baguette und es kann weitergehen. Wir suchen die Einfahrt zum Bergwachtsteig und fahren einige Meter auf dem Trail um dann den Anstieg zum Strassberghaus zu erreichen. Am Strassberghaus füllen wir unsere Tanks um weiterhin bergwärts zu fahren. Unsere Tourbeschreibung sagt uns, wir sollen zur neuen Alplhütte fahren. Mittlerweile haben wir aber beschlossen, die Tour an einem Tag zu machen. So lassen wir die restliche Auffahrt zur Hütte und biegen lieber auf den WW17B ein. Dieser ist zwar kein Teil der beschriebenen Tour, sieht aber auf der Karte sehr interessant aus. Zu Beginn bin ich skeptisch und befürchte, auf dem gestrichelt eingezeichneten Weg keinen Meter fahren zu können. Aber meine Befürchtungen sollten sich nach wenigen Metern auf dem sagenhaften Singletrail zerschlagen haben. Ebene Teilstücke wechseln ab mit steilen Felspassagen, Spitzkehren, Slalom und kurzen Uphills. Ein Traum. Carsten schafft mit dem neuen Bike alles zu fahren, ich muss ein paar mal absteigen, da mich an manchen Stellen der Mut verlässt. Noch völlig high vom Singletrailsurfen sind wir irgendwann unten und fahren kurz vor Wildermieming gleich wieder bergwärts, um am Hang entlang nach Unterstrass zu gelangen. Hier folgen wir den Schildern nach Arzkasten. Im Gasthof füllen wir unsere Speicher, denn wir haben nun doch schon über 2000 hm in den Beinen. Unbedingt den hausgemachten Apfelstrudel probieren, lecker. So gestärkt nehmen wir die 600 hm zum Marienbergjoch in Angriff. Nach 45 min haben wir die gute Schotterauffahrt hinter uns gebracht und suchen nach einer interessanten Abfahrtsmöglichkeit. Zunächst ist nichts zu finden, aber auf halber Höhe zweigt doch noch ein Trail von der Schotterautobahn ab. So können wir noch einige Höhenmeter auf einem abermals super Singletrail vernichten. Ab der Talstation nehmen wir den Panoramaweg nach Ehrwald. Wir drücken auf die Tube, da uns von Westen her ein Gewitter im Rücken hängt. Begleitet von Donnergrollen und den ersten Wassertropfen erreichen wir Ehrwald und schliesslich das Auto. Kaum haben wir die Heckklappe geöffnet, beginnt es heftig zu regnen. Excellentes Timing!!

 

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Helmut Hägele (Hemme) - 26.09.2004

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