ALB-EXTREM , 25. Juni 2006

Es war mal wieder wie immer saustark! - von Alexander Goell

 

 

 

Dieses Jahr treffen wir uns um 4.00Uhr bei mir zu Hause. Andres holt mich ab. Schnell das Fahrrad im Auto verstaut und schon ging es los nach Ottenbach. Dort angekommen wurden die Räder zusammengebaut alles nochmals durchgecheckt und Überdruck abgelassen.

Eine gewisse Nervosität war vorhanden aber wir waren rechtzeitig dran und rollten schon mal gemütlich an den Start. Dort stellten wir uns ca. 50m nach der Startlinie in die dort wartenden Schlange mit ein. Jetzt begann ein Warten und jeder hoffte, dass es nun bald losgehen würde. Der Startschuss fiel jedoch pünktlich um 5.30Uhr und schon ging es los.

Einer hatte gleich ein paar Meter hinter dem Start seinen ersten Platten und war beim Flicken indem wir gemütlich vorbeifuhren.

Die erste Steigung kam und wir mussten uns immer wieder zurückhalten um uns nicht schon gleich am Anfang zu verblasen!

Einige Wilde fuhren gleich an uns vorbei, das Hauptfeld jedoch konnten wir locker mitbestimmen.

So ging es zum Einfahren bis Schwäbisch Gmünd und wieder zurück nach Ottenbach. Ich merkte schon, heute läuft es aber mal gut. Aber mal abwarten wie es sich noch weiter entwickelt.

An der ersten Verpflegungsstelle in Waldstetten füllten wir unsere Wasserspeicher und frühstückten erstmal ordentlich. Dann fuhren wir gleich wieder weiter.

Als ich dann den Furtlepass hochfuhr war mir klar, dass heute mein Tag war.

 

So hänge ich mich fortan immer an eine kleine Gruppe Rennradler und fahr mit ihr an einer nach der anderen Gruppe Radler vorbei.

So kamen wir nach Weißenstein und auf der Steige machte sich Andres Scheibenbremse (ich hätte sie abgebaut!) durch ein nerviges Quitschgeräusch unschön bemerkbar. Da fielen schon die ein oder andere zynische Bemerkungen da ja auf unseren Trikots „noBrakes“ draufstand. Oben kurz vor Treffelhausen versuchten wir es zu richten, aber bald stellte sich das gleiche Geräusch wieder pünktlich zum nächsten Anstieg auf der Geislinger Steige ein.

Wie das doch nerven kann!

Jetzt noch nach Böhmenkirch und dann ging es richtig flott mit Tempo über 40 bis Bartholomä.

Dort hatte ich schon meine Flaschen aufgetankt und meinen Ranzen mit Isotonischen Getränken aufgefüllt bis Andres eintraf. Nun hieß es noch das zweite Frühstück einzuwerfen.

Langsam wurde es auch warm und so hielten wir uns nicht lange auf und fuhren gemeinsam weiter über das Wental, Steinheim und Gnannenweiler (wir erwarteten am Ortseingang einen funktionierenden Brunnen zum Abkühlen aber leider war er trockengelegt!) bis Söhnstetten.

Wie es nicht anders sein kann musste ich natürlich wieder eine Entwässerungspause einlegen. Von nun an fuhr ich mit einem Dreiergespann Rennradlern über Gussenstadt, Waldhausen, Eybach, Geislingen die Steige hoch nach Schalkstetten und Stubersheim bis Emerbuch. Hier aß ich erst einmal eine Kleinigkeit wie Banane, Brot und klare Fleischbrühe. Dann noch zwei Flaschen Apfelschorle, es war nun schon mal richtig heiß geworden und das Wasser lief schneller zu den Poren hinaus, wie man es eigentlich auffüllen konnte. Dann wartete ich in der prallen Sonne, bis Andres eintraf. Irgendwie machte er einen fertigen Eindruck, hatte sich wohl die Woche davor etwas übernommen. Er sagte auch gleich dass er nicht mehr die größere Runde mitfährt und eigentlich genug hätte. Mir krabbelte es jedoch in den Füßen und so machten wir aus, uns am nächsten Abzweig zu trennen und uns in Stötten wieder zu treffen. Leider verpasste ich dann die Einfahrt in die 250km Schleife um 40 min.

Gesagt getan, und so fuhr ich über die Alb weiter immer vor Augen wie es denn heute am Hexensattel wird.

Ist doch immer wieder eine Herausforderung auch wenn man nur die 210km Runde fährt bei Km 170 die Steigung von 18% hoch zudrücken. Oben auf dem Sattel Wasservorräte auffüllen einen super guten Hefezopf essen, Müsliriegel rein, am großen Wasserfass sich kurz abkühlen und dann nichts wie weiter mit rauschender Geschwindigkeit runter nach Unterböhringen. Dort durch eine Gruppe mit Wasserspritzen ausgerüstete kleine Mafiabande (tut gut, aber da gibt es Leute die sehr aggressiv darauf reagiert haben) die nächste Steigung mit 14% hoch nach Oberböhringen. Von nun an ging es wieder rasant bergab bis nach Geislingen. Dort kam man sich Temperaturbedingt langsam wie in einem Gulaschkessel vor. Durch Geislingen durch und schon kam als nächste Herausforderung die lange zum Schluss hin viel in der Sonne verlaufende Steigung nach Stötten.

Mann, ich habe noch nie so viele Radfahrer im Straßengraben liegen sehen. Auch schoben hier schon etliche nach oben. Ich fuhr unterdessen hinter einem Voith Rennradler an vielen Radlern vorbei die Steige hinauf. Oben angekommen sah man schon Stötten und da galt es noch einmal richtig Speed zu geben.

Hier erwartete mich Andres schon im Schatten und so füllte ich erst einmal wieder die Höcker auf.

Wasserschlauch wurde freundlicherweise auch bereitgestellt und so galt es sich noch schnell abzukühlen.

Uff,  jetzt geht´s weiter und zum Anfangen gleich mal 15%. Mörderische Hitze und oben zur Krönung nochmals „bitte lächeln“ à ein Fotopoint!

Nun rollen wir noch gemeinsam über Donzdorf, Winzingen Richtung Ottenbach zurück.

Kurz vor Ottenbach gilt es noch ein letztes Mal in der prallen Mittagshitze den letzten Berg zu meistern.

Gemütlich rollen wir nun weiter und dann geht es auch schon bergab und wir können förmlich das Weizenbier und das Steak in der Luft riechen.

 

Endlich im Ziel nach 9 Stunden und 6 Minuten Fahrtzeit!

 

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